Nicht alltäglich: Eine Out-of-Home-Sonderumsetzung, die vor Publikum enthüllt wurde, die durch die Medien geht und sogar bei Google Maps einen eigenen Sticker als Sehenswürdigkeit besitzt. Welche OOH-Kampagne kann das schon von sich behaupten?
Bundesweite Berichterstattung, fünf Bewertungssterne bei Google - unsere Sonderumsetzung kommt ausgesprochen gut an
Die „Soli-Uhr“ soll aufmerksam machen - auf die Ungerechtigkeit des Solidaritätszuschlags. So möchte es die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). In Teamarbeit haben planus und Mediaplus diese Anforderung in eine aufmerksamkeitsstarke Außenwerbe-Sonderumsetzung übertragen. Die Soli-Uhr tickt ein Jahr lang in einem entkernten, hinterleuchteten Mega-Light Select in Berlin, nahe des Checkpoint Charlie.
Da Mega-Lights für gewöhnlich nicht mitzählen, hat das Team entschieden, die Fläche zu entkernen und eine digitale Uhr mit elfstelliger Ziffernanzeige einbauen zu lassen. Diese läuft seit Anfang des Jahres und zeigt anschaulich, wie viele Milliarden Euro Solidaritätszuschlag der Staat „zu Unrecht“ (so die INSM) erhebt. Jede Sekunde kommen 629 Euro hinzu.
Enthüllt wurde die Soli-Uhr am 9. Januar von INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr im Beisein des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner sowie der Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats Astrid Hamker.
Verschiedene Medien, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und Bild am Sonntag (BamS), berichteten ausführlich über die Aktion. Christian Lindner postete noch am gleichen Tag eine Instagram-Story von der Enthüllung des Billboards. Beim Online-Kartendienst Google Maps gibt es mittlerweile sogar einen eigenen Pin für die „Soli-Uhr“, die dort als Sehenswürdigkeit geführt wird. Nutzer kommentieren:
„Die Uhr ist sehr interessant und absolut sehenswert!!“
Oder: „Vor allem nachts ein absolutes Highlight!“
Fünf Bewertungssterne gab es noch obendrauf.
Bis Silvester 2020 in der Nähe des Checkpoint Charlie zu bewundern: Die "Soli-Uhr" zählt die Soli-Euros mit
Hintergrund:
„Das Geld gehört den Bürgern“, so Hubertus Pellengahr anlässlich der Enthüllung. Damit fasst er die Position der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zum Solidaritätszuschlag zusammen. Sie fordert, den Soli vollständig abzuschaffen.
Ihr Argument: Der in den 90er Jahren zur Finanzierung der deutschen Einheit eingeführten Ergänzungsabgabe fehle seit dem 31. Dezember 2019 die stichhaltige Begründung. Schließlich ist an diesem Datum der Solidarpakt II ausgelaufen. Fazit: „Die Weitererhebung des Solidaritätszuschlags seit 2020 und die geplante Teilabschaffung 2021 ist verfassungsrechtlich nicht zu rechtfertigen.“
Die Sonderumsetzung ist bis zum Ende des Jahres, Ecke Rudi-Dutschke-Straße 23/Charlottenstraße, zu sehen. Hier das Video zur Enthüllung der Soli-Uhr: